Prostatavergrößerung – die Volkskrankheit der Männer

Benigne ProstatahyperplasieDas benigne Prostata Syndrom, BPS oder die benigne Prostatahyperplasie, BPH, wie sie früher genannt wurde, betrifft mit zunehmendem Alter immer mehr Männer. Dabei ist BPS zwar nicht grundlegend gefährlich, Komplikationen und Spätfolgen können jedoch ernste Probleme nach sich ziehen.

Unter BPS wird häufig – und fälschlicherweise – oft nur die gutartige Prostatavergrößerung (BPE) beschrieben. Es gehören aber auch allgemeine Blasenentleerungsstörungen, das sogenannte LUTS – Lower Urinary Tract Syndrom – und BOO, die Benigne Prostataobstruktion, als weitere Beschwerden dazu.

Ein frühzeitiges Erkennen erster Symptome und entsprechende Behandlungen können derlei Komplikationen jedoch verhindern.

Ursachen und Risikofaktoren der Prostatavergrößerung

Im Alter, aber bereits ab dem 30. Lebensjahr, vermehren sich die Prostatazellen bei nahezu allen Männern. Die Folge ist ein Wachstum der Vorsteherdrüse. Aufgrund dieser gutartigen Vergrößerung kommt es in erster Linie zu Behinderungen des Harnabflusses. Diese Verengung und der zunehmende Druck, der auf das umliegende Gewebe ausgeübt wird, können zu einigen Komplikationen und Symptomen führen.

Risikofaktoren für diese in der Regel gutartigen Zellwachstum sind:

  • Alter
  • Diabetes
  • Übergewicht
  • Mangelnde Bewegung
  • Durchblutungsstörungen
  • Veränderungen des hormonellen Gleichgewichts
  • Chronische Entzündungen der Prostata
  • Genetische Veranlagung
  • Ungesunde Lebensweise und Angewohnheiten, wie übermäßiger Alkohol, Rauchen und eine unausgewogene Ernährung wozu auch einseitige Diäten gehören.

Symptome, Komplikationen und Spätfolgen

Die Symptome des BPS konzentrieren sich in erster Linie auf Probleme beim Wasserlassen. Als Folge kann es aber auch zu Krankheitszeichen kommen, die nicht nur lästig sind und sich nachteilig auf das allgemeine Befinden auswirken. Dabei handelt es sich um schwerwiegende Einschränkungen, die bei einer nicht erfolgenden Behandlung den ganzen Körper in Mitleidenschaft ziehen können.

Typische Symptome sind:

  • Anhaltender Harndrang, der auch die Nachtruhe stört
  • Beim Wasserlassen kann trotz entsprechendem Drang und ausreichend Druck kein Urinstrahl erzeugt werden, der Harn tröpfelt nur mehr
  • Restharn verbleibt in der Blase, dies begünstigt die Bildung von Harnsteinen
  • Der Harn kann nicht mehr gehalten werden, läuft nach oder tröpfelt ständig

Wenn es beim Wasserlassen zu Schmerzen kommt, kann dies ein Hinweis auf eine Harnwegsinfektion sein, ebenso auch Blut oder Sperma im Urin. Weitere Komplikationen sind:

  • Überlaufblase
  • Prostatitis
  • Aufstieg der Krankheitserreger in Harnleiter und Nieren
  • Harnverhalten – Absetzen von Urin ist nicht mehr möglich, es kommt zu einem potentiell lebensgefährlichen Rückstau

Die verschiedenen Stadien des benignen Prostata Syndroms

Das Reizstadium – BPS-Stadium I

Bereits im ersten Stadium des gutartigen Prostata Syndroms kommt es zu einer Behinderung des Harnabflusses. Die Blase kann sich nicht mehr problemlos entleeren und versucht dies durch den Aufbau von mehr Muskulatur zu kompensieren.

Der Strahl des Urins wird schwächer, das Wasserlassen beginnt nur zögernd und verspätet. Betroffene erleben einen zunehmenden Harndrang – auch während der Nacht.

Restharnstadium – BPS-Stadium II

Die Behinderung des Wasserlassens nimmt stetig zu, wodurch sich selbst die nun stärkere Harnblase nicht mehr komplett leeren kann. Durch den Verbleib von Restharn kann es zur Bildung von Harnsteinen kommen, zu Inkontinenz und vermehrten Infekten der Harnwege.

Da beständig eine, nun noch kleinere, Menge Urin in der Blase verbleibt, lastet auf ihr ein permanenter Druck.

Dekompensationsstadium – BPS-Stadium III

Hat die Harnblase anfangs noch versucht, den ständigen Druck und das verminderte Wasserlassen durch mehr Muskeln zu kompensieren, kommt es nun zu einem Abbau der Muskulatur.

Die Blase wird schwächer und ist dem Druck der Prostata stärker ausgesetzt. Nicht selten entsteht dadurch eine sogenannte Überlaufblase – sobald zu viel Harn in der Blase enthalten ist, läuft diese förmlich über. Dabei kommt es nicht nur zur Harninkontinenz. Das Überlaufen kann auch in einem Rückstau bis hin zu den Nieren resultieren oder zunächst zu einem Harnverhalten, also dem Unvermögen, Wasser zu lassen, führen.

Die schlimmste Folge dieser Umstände ist das Nierenversagen und die darauf folgende Vergiftung des Körpers.

Je früher mit einer Therapie begonnen wird, umso höher sind die Erfolgschancen.

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